Amadeus
"Für das Heilbronner Theater hat jetzt Mascha Pörzgen den Stoff inszeniert. Ein raffiniertes Ausstattungstheater zwischen höfischer Groteske, Kriminalstory,
Gothicnovel und Charakterstudie - temporeich. Pörzgen interessiert weniger die naturalistisch-psychologisierende Seite ihrer tragischen Helden, sie stilisiert und überhöht, was auf der Bühne von
Christof Cremer streckenweise das pure Vergnügen ist. Schrill und mit herzzerreißenden, sentimentalen Szenen zeigt das Ensemble: Seht her, wir spielen." Heilbronner Stimme
Triumph der Liebe
"Man nehme die erfolgreiche (fast schon) Hausregisseurin Mascha Pörzgen, sieben enthusiastische Schauspieler, ein trefflich aufspielendes Orchester mit Niclas
Kemmer am Pult, füge eine fantasievolle Ausstattung von Jürgen Hoeth hinzu und mische alles kräftig. Da kann nichts mehr schief gehen mit der deutschen Erstaufführung im Großen Haus des Heilbronner
Theaters am letzten Samstag von „Triumph der Liebe“. (...) Regisseurin Pörzgen packt dies Kunstwelt kräftig am Schopf und bringt sie mit leichter Hand auf die Bühne. Sie hat keine Mühe mit den sich
überstürzenden Ereignissen. Souverän zieht sie an allen Fäden der Verstrickungen. (...) Pörzgen legt das Augenmerk ihrer Regie auf die subversive Kraft der Liebe, auf die Triebhaftigkeit, die alles
porös macht. Und auf das Happy End, bei dem die Radikalität, mit der Leonide liebt, über die Verschwörer obsiegt: ein Triumph der Liebe eben, den Mascha Pörzgen augenzwinkernd als sentimentalen
Bilderbogen empfiehlt." Heilbronner Stimme
Acht Frauen
"Um es vorweg zu sagen: Diese Aufführung kann sich sehen und hören lassen.
Auch wenn François Ozons Verfilmung aus dem Jahre 2002 eine ideale Vorlage für die Inszenierung des 1961 uraufgeführten Theaterstücks lieferte, findet Mascha
Pörzgen einen eigenständigen Zugang. Ohne sich in klamottige Hektik oder übertriebene Komik zu verstricken, baut sie Spannung auf und hält das Publikum mit wohldosierten Einfällen bei Laune.
(...) Im Mittelpunkt stehen die Arbeit mit den Schauspielerinnen und die Ausbalancierung der Rollen untereinander. Vielleicht das schönste
Kompliment, das man Mascha Pörzgen machen kann: Das Ensemble ist perfekt aufeinander eingespielt. Niemand drängt sich in den Vordergrund. Dennoch entwickelt jede ihr Profil. Freilich begnügt sich der
Blick auf die Figuren mit der Oberfläche, eine Psychologisierung würde das Stück überfordern."
(Heilbronner Stimme)
Yvonne, die Burgunderprinzessin
"Mascha Pörzgen hat in ihrer Inszenierung des Stückes, das im Kleinen Haus des Oldenburgischen Staatstheaters Premiere hatte, den Kontrast zwischen Yvonne und
ihrer Umwelt mit kräftigen Farben überzeichnet und aus der makaberen Komödie eine Groteske gemacht. Gegen die leuchtende Buntheit dieser stilisierten Fantasiewelt, in der die Kostüme, die
Bühnenausstatter Christof Cremer den Schauspielerinnen auf den Leib schneidern ließ, wie schrille Blüten aussehen, sticht Yvonnes Graumäusigkeit noch stärker hervor. Ihre schlaffe Teilnahmslosigkeit
wirkt wie ein Affront gegen das disziplinierte Rasenlabyrinth des Schlossparkes, das ein stummer Diener (Roman Kohnle) mit einem ganzen Sortiment von Nagelscheren in Form hält."
(Nordwestzeitung)
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